Kindersprechstunde

Orthoptik / Sehschule

Einen besonderen Schwerpunkt bildet die Betreuung der ganz kleinen Patienten. Bereits im Babyalter lassen sich viele die Sehschärfe beeinträchtigende Erkrankungen ausschließen.

Dabei nehmen wir uns besonders viel Zeit, nicht nur für die Befunderhebung, sondern auch für die anschließende Aufklärung der Eltern und die Besprechung des eventuell notwendigen Therapieplans.

 

Was ist Orthoptik?

Orthoptik ist die Lehre vom gerade/ richtig Sehen. Früher wegen der überwiegend betroffenen Kinder als „Sehschule“ bezeichnet ist sie ein Spezialgebiet, das sehr zeitintensiv ist. Gerade für die Untersuchung von Kleinkindern sind viel Zeit, Geduld und Einfühlungsvermögen besonders wichtig. Genau diese Voraussetzungen bieten wir in der Kindersprechstunde.


Warum ist Orthoptik wichtig für Ihr Kind?

Sehfehler, besonders einseitige, fallen in der Regel nicht auf. Das Kind verhält sich völlig normal. Zu spät erkannt kann eine lebenslange Schwachsichtigkeit (Amblyopie) bestehen bleiben, die u.a. zu Einschränkungen in der Berufswahl führt. Gleichzeitig stellen Sehfehler eine der häufigsten Kopfschmerzursachen im Kindes- und Jugendalter dar.

Auch organische Schäden, anlagebedingte Fehler des Auges und seltene Tumoren besonders des normalerweise nicht sichtbaren Augeninnern (Netzhaut, Sehnerv) sind äußerlich kaum zu entdecken.

Welche Folgen hat ein Sehfehler?

Die Untersuchung ist auch bei fehlenden Symptomen notwendig, weil eine unscharfe Abbildung im Auge die Entwicklung einer 100%igen Sehschärfe verhindert und evtl. Defizite in der visuellen Wahrnehmung und feinmotorischen Entwicklung nach sich ziehen kann.

Im Schulalter ist die Entwicklung des visuellen Systems abgeschlossen. Trotz kinderärztlicher Vorsorge fallen bei den Einschulungsuntersuchungen ca. 5% der Kinder mit einem nicht mehr behebbaren Sehfehler auf. In jeder Schulklasse mindestens ein Kind! Dies bedeutet ein lebenslanges Handicap, das hätte vermieden werden können..

Auch Kleinstkinder sollten in der Orthoptik-Abteilung vorgestellt werden

Bei ihnen läßt sich mit speziellen Tests bereits sehr früh die Sehfähigkeit, die Beweglichkeit der beiden Augen, das Fixationsverhalten, die Lichtreaktion und die Qualität der beidäugigen Zusammenarbeit (räumliches Sehen) beurteilen. Außerdem untersuchen wir, ob eine Fehlsichtigkeit das Sehen beeinträchtigt.

Sowohl kinderärztliche wie augenärztliche internationale Fachgesellschaften empfehlen die erste augenärztliche Untersuchung spätestens im 1.-3. Lebensjahr. Je früher, desto besser.

Nutzen Sie für ihr Kind die modernen Möglichkeiten der Augenheilkunde. So lassen sich lebenslange Einschränkungen vermeiden.

 

Ihr Kind wird es ihnen danken!

 

Wussten Sie, ...

  • dass die Augen an der gesamten Wahrnehmung der Umwelt mit 80 % beteiligt sind? Das Auge ist Ihr wichtigstes Sinnesorgan!
  • dass sich das Sehen und die Zusammenarbeit der Augen bereits in den ersten Lebensmonaten nur durch Training entwickeln?
  • dass für eine erfolgreiche Behandlung von kindlichen Sehstörungen die Früherkennung häufig schon im 1. Lebensjahr notwendig ist?

 

Alarmzeichen und Auffälligkeiten für frühkindliche Sehstörungen    

  • Schielen, Augenzittern, Doppelbilder
  • Schiefhaltung des Kopfes
  • Vorbeigreifen, Ungeschicklichkeiten
  • Kopfschmerzen, Augenbrennen, verschwommenes Sehen
  • Erhöhte Lichtempfindlichkeit
  • Häufiges Blinzeln
  • Zwinkern, zukneifen
  • Dichtes Herangehen/ Unlust am Lesen, Lesestörungen
  • Konzentrationsprobleme, allgemeine Unruhe
  • Fein- und grobmotorische Auffälligkeiten
  • AD(H)S

 

Ursachen für kindliche Sehstörungen   

  • Familiäre Veranlagung
  • Frühgeburt, Sauerstoffbeatmung
  • Risikofaktoren während der Schwangerschaft und Geburt
  • Fehlen einer notwendigen Brille
  • Organische Augenveränderungen
  • vereinzelt Tumoren (ca. 50 Kinder pro Jahr in Deutschland!)
  • Allgemeine Schwächung des Körpers
  • Mehrfachbehinderungen

 

Folgen von kindlichen Sehstörungen

  • Schwachsichtigkeit (Amblyopie)
  • Störung oder Verlust des beidäugigen räumlichen Sehens
  • Psychische Probleme
  • Einengung der Berufswahl
  • Einschränkungen beim Führerschein

 

Welche Patienten kommen sonst noch in die Orthoptik-Abteilung?

  • schielende Patienten jeden Alters
  • Patienten mit Doppelbildern
  • Unfälle mit Augentraumata, Orbitafrakturen
  • Endokrine Orbitopathie / Diabetes
  • Neurologische Fälle
  • Nystagmuspatienten (Augenzittern)
  • Patienten mit einer Kopfzwangshaltung
  • Patienten mit visuellen Wahrnehmungsstörungen
  • Sehbehinderung / Low-Vision